Bericht aus Spanien / Oktober 2012
Im Oktober 2012 verbrachte ich einige Tage in Spanien. Hauptsächlich wollte ich neue Fotos und Videos von den Katzen machen, mit Ana den Bestand durchgehen und vor Ort etwas helfen. Kurz vor mir waren Vereinsmitglieder nach Spanien geflogen, die tatkräftig an die Renovierung der Finca, sowie die Verbesserung der Lebensbedingungen der Katzen gingen.
12.10.2012:
Pünktlich um 06:00 Uhr morgens ging es los und der Flieger hob ab. Nach einer Zwischenlandung in Palma landete ich um die Mittagszeit in Jerez. Nach kurzer Wartezeit auf den "Abholservice" fuhren wir gar nicht erst ins Hotel, sondern gleich auf die Finca.
Das erste, das dort ins Auge fiel, war der große Schuttcontainer, der bereits bis oben hin gefüllt war. Der Besitzer der Finca hatte nämlich diverses Gerümpel liegen lassen, das nun endlich entsorgt werden konnte. Das Spanienteam war bereits fleißig bei der Arbeit gewesen.
In der Halle waren Podeste für die Quarantänekäfige gebaut worden, die nach unten isoliert wurden, so dass im Winter die Kälte vom Fußboden nicht mehr übertragen werden kann.
Das Dach war ebenfalls abgedichtet worden, was ein wesentlicher Fortschritt ist, um Feuchtigkeits- und Schimmelbildung vorzubeugen. Aufgrund der etwas wackeligen Leiter, bei der man sich gut festhalten musste, habe ich hier auf ein Foto verzichtet.
Bei den Katzen gab es einige Neuzugänge, die Ana kurz vorher aus der staatlichen Perrera gerettet hatte. Die Katzen, die ich bisher nur von Fotos kannte, persönlich kennenzulernen, war schon etwas Besonderes. Auch die Neuzugänge schlichen sich gleich ins Herz. Ich habe mich sofort an die Arbeit gemacht, Fotos geschossen und Videos gedreht, denn nur mit guten Fotos und möglichst auch Videos haben die Katzen gute Vermittlungschancen. Ana half mit den Namen aus, wo ich die Katzen nicht erkannte, z.B. bei den schwarzen Katzen oder Tigern.
Die Zeit verging wie im Flug und abends sind wir mit Ana und ihren Eltern noch essen gegangen.
13.10.2012:
Am nächsten Tag wurde das Gartenhaus geliefert, das ein Vereinsmitglied vor Ort gesponsert hat. Das Gartenhaus liefert ca. 6m² zusätzlichen Stauraum, den Ana gut gebrauchen kann.
Da die Aufbauanleitung erst nicht auffindbar war und wir sowieso noch Material brauchten, bin ich mit Ana zusammen zum Baumarkt gefahren, wo wir einiges eingekauft haben. Auf dem Rückweg zur Finca haben wir noch einen Abstecher in eine der Tierpensionen gemacht, wo ich auch Onyx, Lobezno, Mayuki, Fox, etc. persönlich kennenlernen konnte. Auch dort wurden schnell Fotos gemacht, denn wir wurden mit dem Material auf der Finca erwartet und wollten uns nicht zu lange aufhalten. Am Abend war das Gartenhaus dann fast fertig aufgebaut.
14.10.2012:
An diesem Tag haben wir diverse Kratzbäume aufgebaut und auf die Gehege verteilt und einige alte, abgewetzte Kratzbäume entsorgt. Die neuen Kratzbäume wurden gleich mit Beschlag belegt.
Außerdem haben wir die letzte Futterlieferung, die teilweise noch nicht ausgepackt war, in ein Regal sortiert. Das Gartenhaus wurde auch fertig und das erste Schwerlastregal zusammengebaut, das dort untergebracht werden sollte.
An diesem Tag habe ich mich eine ganze Weile ins Kittenzimmer gesetzt und Fotos gemacht und Videos gedreht. Die Kleinen waren extrem neugierig und verspielt. Es ist kaum vorstellbar, dass sie alle schon tot wären, wenn Ana sie nicht gerettet hätte.
Viel zu schnell wurde es schon wieder Abend und der Abschied nahte, denn am nächsten Tag ging der Flieger.
15.10.2012:
Als wir auf die Finca kamen, hatte Ana die Katzen schon in den Flugboxen untergebracht. Wir haben die Boxen schnell ins Auto geladen, dann gab es eine kurze Verabschiedung vom Spanienteam, das noch etwas länger blieb, und schon ging es los. Bevor es zum Flughafen ging, mussten wir noch Bartolo und Domingo von ihrer Pflegestelle abholen und in die Perrera, wo die Tracespapiere fertig gemacht werden mussten. Dort mussten wir etwas auf die Tierärztin warten, was einige Nervosität bei uns auslöste. Nachdem wir die Papiere hatten, ging es im Eiltempo zum Flughafen, denn inzwischen war es schon recht spät.
Am Flughafen lief alles reibungslos, so dass wir rechtzeitig eingecheckt waren und ich relativ entspannt auf den Abflug warten konnte.
Nach einer Zwischenlandung in Palma ging es dann endlich auf die letzte Etappe und wir landeten nachmittags in Berlin. nachdem ich die Boxen und dann auch endlich meinen Koffer hatte, ging es zum Ausgang, wo wir sehnsüchtig erwartet wurden.
An diesem Tag begleiteten mich Helen, Bartolo, Domingo, Niki, Mora, Chaplin, Talath, Karnyo und Vila nach Deutschland. Vielen Dank an die Adoptanten, die Helen, Bartolo, Domingo, Talath und Karnayo ein Zuhause gegeben haben, und vielen Dank an die Pflegestellen von Mora und Chaplin, Niki, sowie von Vila. Außerdem ganz herzlichen Dank an alle, die uns so toll unterstützen. Ohne sie hätten die Katzen, die jetzt auf ein Zuhause warten, keine Chance gehabt und wären bereits tot.
Auch wenn es schwerfiel, sie zurückzulassen, ich bin optimistisch, dass wir für viele dieser Katzen in der nächsten Zeit ein Zuhause finden. Genau das ist es, was Ana und uns die Kraft gibt, weiterzumachen, auch wenn es immer wieder Rückschläge geben wird.