Bilanz eines sehr speziellen Fluges
Dies ist der Bericht von Ana, unserer spanischen Tierschützerin, über ihren Besuch in Deutschland.
Auf dem Weg nach Frankfurt habe ich es noch nicht richtig glauben können. Die Woche davor war so stressig gewesen, dass ich gar nicht innehalten konnte, um daran zu denken, dass an ihrem Ende mein Flug stehen würde und so habe ich erst, als ich mich auf meinen Platz (mit der Nummer 12A *lol*) gesetzt hatte darüber nachgedacht, dass die "Heilige Woche" (wie sie in Spanien genannt wird) oder die "Osterhasenwoche" (wie sie in Deutschland heisst) sehr eindrucksvoll sein wird.
Der Flug von Jerez nach Palma war noch richtig viel Arbeit für mich, meine 14 Kinderchen mussten auf strategische Weise auf dem Flughafen in Jerez verstaut werden, damit am Ende keines zurückbleiben musste. Ich hatte davor alle Transportboxen ausgemessen und auch auf der Finca die Kombinationen durchprobiert, aber es ist immer dasselbe, am Ende flattern die Nerven und wenn es an die "Montage" geht, passiert immer etwas Unvorhergesehenes für das ich in letzter Minute eine Lösung finden muss... Aber dieses Mal hatte ich alles mit, inklusive der Türen für die grossen Boxen ;)
In Palma mussten wir warten, Desirée, die Kinderchen und ich, aber am Ende konnten wir uns auf den Weg nach Frankfurt machen. Auf dem zweiten Flug war ich noch nervöser.
Wir sind gelandet und ich bin einem Haufen Deutscher nachgelaufen um zur Gepäckabfertigung zu kommen. Einmal am Laufband, warten und nochmal warten... Jeder hat sein Gepäck geholt. Und jedes Mal haben weniger Leute gewartet so wie ich, bis ich allein am Gepäckband stand... ohne meinen Koffer :( Ich habe mich in meinem schlechten Englisch an einen Herrn gewandt und fragte, wohin ich mich wenden könnte. Er hat mich verstanden und hat mich dort hingebracht. Ich habe auch die beiden grossen Transportboxen mit meinen Kinderchen gefunden, die gottseidank nicht verloren gegangen waren (zum Glück für Air Berlin, denn sonst wären am Flughafen ein paar Köpfe gerollt...), nur mein Koffer fehlte... eine liebe Freundin (sehr liebe Freundin) konnte ich von der Ferne sehen. Renate kam mit offenen Armen auf mich zu... und ich war schon ruhiger... sie hat mir bei der Lösung meines Problems geholfen und nach einer Weile meine Daten am Schalter weitergegeben. Es kam endlich der Augenblick, wo ich mit meinen Kirderchen durch das Gate gehen konnte.
Als wir hinauskamen, flammten haufenweise Kamerablitzlichte auf. Margit, lächelnd unter vielen Menschen, kam auf mich zu um mich zu begrüssen. Uschi und viele unbekannte Gesichter mit ihren Transportboxen in den Händen. Das mussten die Menschen sein, die sich ab sofort um meine Kinderchen kümmern würden, der Augenblick war gekommen, wo ich sie in ihre Hände entlassen musste.
Uschi kümmerte sich um den Papierkram und Margit, Renate und eine sehr sympathische und nette Blondine übernahmen die Katzen. Wir gingen in einen Waschraum.
Ich bat Renate um Hilfe mit den Katzen und konnte sie mit einer gelben Box überraschen, die sie nicht erwartet hatte... Keir. Sie war sehr berührt und ihr Gesicht leuchtete glücklich auf (ich hatte mir seit Tagen vorgestellt, was sie für ein Gesicht machen würde...)
Langsam, eine nach der anderen, verteilten wir die Katzen. Einige waren sehr bewegt. Alle waren dankbar und glücklich. Ich musste mich von meinem Baby Desirée und von Akemi und ihrer Schwester verabschieden, die für mich etwas ganz besonderes sind. Aber nachdem ich den Augenblick des Abschieds hinter mich gebracht hatte, begann ich mich sehr glücklich zu fühlen.
Nach all der Arbeit, den Anstrengungen und mit der Hilfe aller begannen die neuen Leben dieser Kinderchen. Meiner Kinderchen.
Und dieses Mal habe ich sie noch näher an die Brücke zu ihrem Glück gebracht als je zuvor...
DANKE AN ALL DIE MENSCHEN, die dafür gesorgt haben, dass diese Reise so speziell, bewegend und glücklich war. Dank der Anstrengungen all dieser Menschen ist es ihnen gelungen, mich sehr, sehr glücklich zu machen. Sie haben mir die Energie gegeben, weiterzumachen, neue Projekte anzustossen, von denen ich nun mehr als je zuvor glaube, dass sie durchführbar sind. Und ich weiß, dass ich weitermachen werde.
Danke an alle Familien, die mich liebenswürdig und geduldig in ihren Häusern empfangen haben.
Danke an Sieben-Katzenleben, weil ihr mich fühlen lasst, dass ich mit alledem nicht allein dastehe, sondern dass es Menschen gibt, die eine tolle Arbeit leisten ohne die ich selbstverständlich gar nichts erreichen könnte.
Und einen speziellen Dank an Uschi, Renate, Michaela und Maite (und ihren Freund), für die vielen Stunden, die wir zusammen im Auto verbracht haben und für Eure Gastfreundschaft.
EINE UMARMUNG!
....eine meiner Freundinnen sagte mir vor der Reise: "Geniesse diese Reise, weil danach alles anders sein wird" ...niemand kann sich vorstellen, wie Recht diese Freundin hatte :)