Happy-End Berichte

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Bericht vom 25.07.2012
Fiera erzählt

Hallo, ich bin Fiera

und bin von meiner Dosenöffnerin überredet worden meine Geschichte hier zu erzählen.

Da ich nicht so recht weiß, wo ich anfangen soll, habe ich mir gedacht, dass ich die Geschichte von meinem neuen Leben erzählen werde!

Darin geht es nicht nur um mich, sondern auch noch um andere Fellträger.

Alles begann damit, dass ich im letzten Jahr Anfang September in eine Transportbox gesteckt wurde und merkwürdige Dinge passierten. Naja, und mitten in der Nacht ging dann die Box auf. Ich war plötzlich in einer ganz anderen Umgebung und wusste nicht so genau, wie ich das nun finden sollte! Schön war ein Katzenklo für mich alleine. Das Futter war auch nicht schlecht, aber sonst war alles so anders und fremd. Da habe ich mir gedacht, dass ich alles so mache wie bisher. Ich bin nämlich sehr gut im Knurren, Fauchen und im "Buckel machen". Wenn es dann jemand immer noch nicht geschnallt hat, meine Krallen sind exzellent geschärft. Nun, so weit musste ich aber gar nicht gehen.

Die Versorgung hier ist erste Klasse. Das finde ich auch heute noch!

Ich weiß nicht, wie lange ich alleine an diesem Ort war, aber irgendwann tapste da so ein großer Kater rein und machte sich über mein Futter her. Das war Mio, mittlerweile mein bester Kumpel. Damals dachte ich "Hey Dicker, wo kommst du denn her? Lass mein Futter in Ruhe." Der dachte aber gar nicht dran. Als der Napf leer war, war auch er wieder verschwunden!

Aha, dachte ich, es gibt noch mehr von meiner Sorte hier! Nur, wo ist der Teddy denn nun hin!

Es dauerte noch eine Weile, bis ich meine Umgebung in Augenschein nehmen konnte. Die Dosenöffnerin vergaß doch eines Abends glatt, die Tür zu meinem Zimmer zu zumachen. Und als alle schliefen und es ganz ruhig war, bin ich rausgehuscht und habe mich mal in Ruhe umgeschaut!

Als erstes kam mir da so was Merkwürdiges entgegen. Gehoppelt, sagt man wohl dazu.

Also lange Ohren und einen kurzen Schwanz. Man habe ich mich erschreckt!! Bin dann gleich mal die Treppe nach unten. Da waren noch drei von der Sorte, die waren aber ganz ruhig und taten so, als wäre ich gar nicht da.

Mio hat mir dann erzählt, dass es sich bei dem Exemplar oben um Nico von Hase handelt und er sehr große Angst vor ihm habe. Nico habe sich darauf spezialisiert Mio zu jagen und ihn zu zwicken! Ich habe mir gedacht, nach allem was ich schon erlebt hatte, da kann mir doch so ein "Rüpel" nichts anhaben und bin sitzen geblieben, als er auf mich zugesprintet kam. Kurz vor mir hat er abgebremst und so komische Geräusche gemacht. Ungezogen fand ich das und habe ihm mit meiner Pfote eins auf die Nase gegeben. Seitdem kommen wir sehr gut miteinander zurecht und manchmal kuscheln wir auch ein bisschen.

Mio hat nun auch keine Angst mehr vor Nico!

Das Leben hier gestaltet sich sehr schön. Meine Dosi sagt manchmal, dass ich wie John Wayne laufe. Ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat, aber es scheint etwas Tolles zu sein, denn sie lächelt immer dabei. Oft begrüßt sie mich auch mit "Hey Cowboy", dabei sind die Futternäpfe leer und ich kaue nicht. Tja, manchmal ist die Verständigung schon sehr schwierig!

Einige Zeit später, es war schon richtig kalt und ungemütlich - hier kann es richtig kalt werden und sehr, sehr stürmisch - kamen die große und der kleine Dosi abends mit einer Transportbox zurück. Ich bekam einen großen Schrecken! Solche Boxen mag ich überhaupt nicht und ich fürchte mich auch ein klein wenig vor ihnen. Die Box wurde aber nach oben getragen und die Tür von einem der Zimmer geschlossen.

Hinter der Tür hörte ich Geräusche, konnte es aber nicht einordnen. Mio meinte dann, dass es, als ich gekommen bin, genauso gewesen sei. Zimmer gesperrt und keine Möglichkeit mal hinzuschauen.

Es stellte sich heraus, dass zwei "Neue" den Weg hierher gefunden hatten. Don Diago und Amun beide von dort, wo ich herkomme! Mio war nicht sehr begeistert! Hatte es doch gedauert, bis wir eine Miau-Ebene gefunden hatten und er meinte, dass die anderen sich bestimmt auch so merkwürdig verhalten werden. Ich beruhigte ihn und bot ihm an als Miau-Dolmetscher zu fungieren.

Wie schon bei mir, vergaß Dosi eines Abends die Tür des Arbeitszimmers wieder zu zumachen. Manchmal ist sie schon ein bisschen schusselig! Gute Gelegenheit mal zu schauen, wer sich hier nun einquartiert hatte. Amun war zuerst ein bisschen zurückhaltend, als ich ihm aber versprach, dass wir uns, wenn Dosi schläft mal die Umgebung ansehen würden, war er ganz aufgeregt. Der "Don" ignorierte mich komplett! Tja, wir sind eben alle verschieden! Das sagt Dosi jedenfalls immer. Der eine so, der andere eben anders! Die nächste Zeit wurde wirklich richtig schön! Zum Toben war Amun da und gekuschelt habe ich mit Mio. Super Leben! Nun ist es ja so, dass solche Zustände manchmal nicht von Dauer sind! Mio wurde krank! Es wurde so schlimm, dass Dosi Mio sehr unsanft in die Transportbox schob. Vorher musste sie ihn noch unter dem Sofa herausziehen, weil Mio sich nach ganz hinten verzogen hatte. Mein Kumpel wehrte sich, hatte aber gegen Dosi keine Chance. Ich weiß nur noch, dass ich mich furchtbar aufgeregt habe und auch versucht habe, Dosi in die Waden zu beißen. Später erzählte sie, dass ich einen so dicken Schwanz gehabt habe, wie die Katzen aus Cartoon-Filmen. Zuerst habe ich nicht darüber nachgedacht, weil ich so wütend auf Dosi war. Ich dachte, dass es so läuft, wie dort wo ich herkomme. Aber nach einer Weile, kamen sie beide wieder zurück. Mio meinte, dass er es hasst in diese Box zu müssen. Aber bei der Tierärztin sei alles nicht so schlimm und er wisse auch, dass es ihm danach wieder besser geht! Ich war so glücklich meinen Kumpel wieder zu haben, dass ich auch der Dosi ganz schnell verziehen habe!

So, noch mal zurück zu der Cartoon-Katze! Ich kenne mich in diesem Land nicht besonders gut aus, aber auch Mio weiß nicht, was eine Cartoon-Katze ist. Wir sind uns darüber einig, dass ich weder aussehe, noch rieche oder schmecke wie ein Karton! Folglich kann mein Schwanz auch nicht aussehen, wie der einer Karton-Katze!! Mio meint aber, dass wir vielleicht auf dem Holzweg sind und dass es etwas ganz anderes ist. Holzweg? Hier gibt es doch keinen Holzweg! Wir haben hier Laminat und Fliesen! Oh Mann, oh Mann- nein oh Kater, oh Kater- diese Sprache macht mich fertig!!

Da es ja nun sehr kalt hier war, wechselte Don Diago (er lässt sich von uns anderen immer noch so nennen, obwohl Dosi ihn manchmal Donny oder Diagi ruft! Darüber ist er sehr empört, wagt aber nicht, ihr das so deutlich zu zeigen, könnte ja weniger Futter geben. Ich glaube, dass sie ihn damit nur ärgern will, weil er auch an ihr immer vorbei schreitet und sie keines Blickes würdigt!) nach unten ins Wohnzimmer. Hier gibt es einen herrlichen Ofen und es ist so schön warm und das Sofa sehr gemütlich. Dann schauen wir oft abends zusammen fern. Am Besten gefallen mir die Sendungen in denen die Dosenöffner kochen, aber auch welche, in denen andere Tiere vorkommen. Mio und ich passen jedes Mal bei den Tiersendungen ganz genau auf, aber die "berühmte Karton-Katze" haben wir bisher noch nicht entdecken können! Wir werden aber nicht aufgeben, wer weiß? Vielleicht erscheint sie einen Tages doch noch irgendwo!

Amun benimmt sich hier wie ein kleines Katerkind! Er tobt durchs Haus, springt überall drauf und ärgert die Rattendamen! Dosi hat schon so oft mit ihm geschimpft, dass er die "alten Ladies" in Ruhe lassen soll, aber er konnte, bis zu dem speziellen Abend, einfach nicht hören. Also an diesem besagten Abend hatte Dosi noch etwas zu arbeiten. Amun war mit ihr im Arbeitszimmer und ärgerte, wie immer, die Rattendamen. Als er aber einen kleinen Augenblick nicht aufpasste, kam Polly ans Gitter gelaufen und hat ihn in die Nase gebissen. Ehrlich, ich habe noch nie in meinem Leben einen Kater so schnell aus einem Zimmer herausschießen sehen. Tja, meinte Dosi nur, selbst Schuld!

Nicht lange nachdem dieser schreckliche Tag vorbei war (Mio sagt, dass man das hier Sylvester nennt und es sich jedes Jahr wiederholt), zogen hier Santi und Pantera ein!

Diesmal kamen sie in zwei Transportboxen und Santi durfte gleich nach unten! Pantera ging es die ersten Tage sehr schlecht, um die Wahrheit zu sagen, beschissen! So roch es hier dann auch. Weil Dosi nicht wusste, was er hatte, musste er oben im Zimmer alleine bleiben und deshalb durfte Santi gleich zu uns anderen.

Santi "Knutschkugel" sauste sofort los und schaute sich alles an. Eben wie kleine Kater das so machen. Keiner von uns anderen kam auf die Idee, dass er das nicht dürfte. Aber wir wussten auch alle, dass es mit einem Katerkind anstrengend werden würde! Gemeinsam mit Amun heckt er nach wie vor ständig neue Dummheiten aus. Es ist schon sehr viel kaputt gegangen. Und die beiden sind nicht zu bremsen, wenn sie sich erst einmal warm gelaufen haben.

Bei Pantera sieht das Ganze ein bisschen anders aus. Nachdem es ihm besser ging, Dosi hatte ihm so einiges unter das Futter gemischt, war keiner vor ihm sicher. Ein richtiger spanischer Macho!! Dosi meinte, dass er sich vor uns fürchtete. Pff, was sollten wir anderen sagen! Bis dahin war alles so schön ruhig und friedlich gewesen und dann kam er! Auch jetzt noch machen einige von uns einen großen Bogen um ihn! Obwohl ich sagen muss, dass er sich mittlerweile besser benehmen kann! Ich habe ihn einmal dabei erwischt, wie er mit dem großen Stoffbären geschmust hat und seitdem ist er für mich ein "weichgespülter" Machokater.

Außerdem gibt er sich wirklich Mühe freundlich zu sein. Er hat nur beim Verteilen des Futters so seine Schwierigkeiten. Er glaubt, dass er nicht genügend abbekommt und fällt in seine alten Verhaltensweisen zurück! Nicht sehr angenehm! Mio und Muffy möchten deshalb gerne ihre Näpfe oben hingestellt bekommen und manchmal macht Dosi auch die Tür zu. Ansonsten haben die beiden keine Chance in Ruhe zu fressen. Wir Spanier fressen reihum. Immer in der Hoffnung, dass im anderen Napf noch etwas Leckeres ist! So sind wir eben!

So nun habe ich ganz viel von uns berichtet und möchte euch nur noch eins mitteilen! Wir alle wissen, dass wir einen Virus in uns tragen, der uns irgendwann einmal Probleme bereiten kann oder auch nicht! Wer weiß das schon so genau! Trotzdem sind wir hier alle glücklich und leben ein sehr zufriedenes Katzenleben! Keiner von uns möchte wo anders sein und wir wollen alle ganz lange zusammen bleiben!

Ganz liebe Pfotengrüße, euer Fiera

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